Die Nutzung von Smart-Home-Anwendungen wächst stetig und bietet zahlreiche Potenziale für mehr Energieeffizienz und Komfort. Laut einer neuen Studie von Bitkom – Deutschlands Digitalverband, der über 2.200 Firmen aus dem Bereich IT, Energie-, Bau & Immobilien- und Telekommunikation vertritt – ist der Anteil der Haushalte mit Smart-Home-Anwendungen von 26 % im Jahr 2018 auf 46 % im Jahr 2024 gestiegen. Besonders junge Haushalte zeigen großes Interesse an innovativen Technologien, die den Energieverbrauch senken und gleichzeitig den Lebensstandard erhöhen.
Die intelligente Steuerung von Heizung und Klimaanlagen hat einen bedeutenden Einfluss auf den Energieverbrauch und das Wohlbefinden der Bewohner. Laut einer schon etwas älteren Untersuchung des Öko-Instituts können Smart-Home-Systeme in Häusern bis zu 142 Euro pro Jahr einsparen. In der Studie zahlten Hausbewohner 30 Euro zusätzlich für den Verbrauch der smarten Geräte, sparten aber andererseits 172 Euro beim Heizen. In Wohnungen waren Einsparungen von bis zu 39 Euro pro Jahr möglich. Diesem Sparpotenzial stehen die einmaligen Anschaffungskosten der Geräte gegenüber – Kosten für fünf smarte Thermostate von etwa 300 Euro, Kosten für Fensterkontakte, die beim Lüften automatisch die Thermostate herunterregeln ca. 180 Euro und die Aufwendungen für smarte Steckdosen, die zeitgesteuert die Standby-Verbraucher abschalten. Diese betragen pro Einheit ca. 25 Euro. Die Anschaffungskosten dürften sich je nach Umfang der Ausstattung, Verbrauch und Energiepreis nach etwa 3 bis 5 Jahren amortisiert haben. Durch staatliche Förderprogramme kann sich die Zeitspanne deutlich verkürzen.
Smarte Lampen, die sich je nach Tageszeit, Helligkeit und Anwesenheit selbstständig ein- und ausschalten, tragen ebenfalls deutlich zur Energieeinsparung bei. Sie sind bereits in 41 Prozent der Haushalte im Einsatz sind (2022 waren es noch 36 Prozent). Danach folgen mit 36 Prozent smarte Heizkörperthermostate, die vor zwei Jahren noch von 25 der Bevölkerung genutzt wurden. Weitere Anwendungsgebiete sind
Neben den Einsparungen erfreuen sich die Anwender auch an dem hohen Komfort der Systeme: 69 Prozent der Nutzer von Smart-Home-Technologien geben an, dass sie nie wieder in einem Zuhause ohne diese Anwendungen leben möchten.
Neue Entwicklungen mit KI und dem Internet of Things
Smart-Home-Systeme integrieren zunehmend intelligente Steuerungstechnologien, die durch Künstliche Intelligenz (KI) und IoT-Technologien (Internet of Things) unterstützt werden. Diese Lösungen ermöglichen eine präzise Regulierung von Energieverbrauchern wie Heizung, Beleuchtung und Kühlung. Dadurch wird nicht nur der Komfort gesteigert, sondern auch der ökologische Fußabdruck reduziert. Insbesondere smarte Heizsysteme können den Energieverbrauch optimieren, indem sie sich automatisch an die Anwesenheit und Bedürfnisse der Bewohner anpassen.
Der Einsatz von KI spielt eine Schlüsselrolle bei der Analyse und Optimierung von Verbrauchsmustern. Intelligente Messsysteme und Smart Meter machen den Energieverbrauch transparent und helfen, ineffiziente Prozesse zu erkennen. Sie lernen von den Gewohnheiten der Bewohner und passen sich ihren Bedürfnissen an. KI sammelt Daten, die über Machine-Learning-Algorithmen Muster erkennen. Diese Technologien fördern ein bewussteres Nutzerverhalten und ermöglichen gezielte Einsparungen. Laut Umfragen wünschen sich jedoch viele Haushalte noch mehr Transparenz über ihren Energieverbrauch, um diesen weiter zu optimieren.
Ein weiterer Trend sind Smart-Home-Systeme, die erneuerbare Energien integrieren. Technologien wie Photovoltaikanlagen und Wärmepumpen werden zunehmend in intelligente Steuerungssysteme eingebunden, um Energiequellen effizient zu nutzen. KI-gesteuertes Lastmanagement sorgt dafür, dass Energie genau dort bereitgestellt wird, wo sie benötigt wird, und verhindert gleichzeitig Lastspitzen.
Die Entwicklung smarter Technologien hat nicht nur Auswirkungen auf den Energieverbrauch, sondern auch auf die Sicherheit. Moderne Systeme ermöglichen eine Überwachung des Haushalts in Echtzeit und steigern durch automatisierte Sicherheitsfunktionen das Vertrauen der Nutzer. Dies macht Smart-Home-Lösungen zu einem zentralen Bestandteil einer nachhaltigen und komfortablen Lebensweise.
Dennoch gibt es Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt. Hohe Energiekosten und der Wunsch nach niedriginvestiven Lösungen machen Investitionen in Smart-Home-Technologien nicht für alle Haushalte zugänglich. Gleichzeitig zeigen Umfragen, dass jüngere Generationen bereit sind, in solche Lösungen zu investieren, um langfristig von Energieeinsparungen zu profitieren.
Mit einem Anteil von fast 60 % in der Altersgruppe der 16- bis 29-Jährigen ist das Interesse an Smart-Home-Technologien besonders hoch. Dies unterstreicht den Wandel hin zu einer technologiegetriebenen und nachhaltigen Wohnkultur, die von KI und intelligentem Energiemanagement geprägt ist.
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