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Wärmebildkameras sind längst nicht mehr nur ein Werkzeug zur Ermittlung und Entdeckung von Energieverlusten in Gebäuden – zum Beispiel bei Außenfenstern, Türen, Rollladenkästen, Heizkörpernischen und Dachkonstruktionen. Ihre Einsatzmöglichkeiten sind weitaus vielfältiger und erstrecken sich über verschiedene Branchen und Anwendungsfelder. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Wärmebildkameras nicht nur in der Gebäudethermografie, sondern auch zur Schimmelgefahr-Detektion, Leckageortung, Erkennung von Feuchtigkeitsschäden und sogar im Bereich der Photovoltaik eingesetzt werden können.

Potenzielle Schimmelgefahren frühzeitig erkennen

Die Entstehung von Schimmel in Gebäuden stellt ein ernsthaftes Gesundheitsrisiko dar und kann zudem erhebliche strukturelle Schäden verursachen. Schimmel entsteht häufig in feuchten Umgebungen, sei es durch mangelndes Lüften, Wärmebrücken oder feuchte Umgebungsluft. Oft sind diese feuchten Stellen mit bloßem Auge nicht erkennbar, was die Gefahr von unbemerktem Schimmelwuchs erhöht. Wärmebildkameras mit Feuchtemodus und optionalem Thermo-Hygrometer machen Schimmelgefahr zuverlässig sichtbar und bieten somit eine präzise Grundlage, um Gefahrenstellen frühzeitig zu identifizieren und zu beheben. Die potenziellen Stellen für die Schimmelbildung können in Wärmebildern anhand eines Ampelsystems anschaulich dargestellt werden.

Ortung von Leckagen

Ein weiteres wichtiges Einsatzgebiet für Wärmebildkameras ist die Leckageortung. Verborgene Wasserrohre, defekte Heizungen oder undichte Stellen in einer Gebäudeinfrastruktur lassen sich oft schwer lokalisieren, was zeitaufwendige und kostenintensive Maßnahmen zur Folge haben kann und manche notwendige Instandsetzung verzögert oder gar verhindert.

Mit Wärmebildkameras können Leckagen schnell und präzise geortet werden. Die Kameras bieten eine zuverlässige Methode zur Überprüfung, indem sie Temperaturunterschiede sichtbar machen, die auf eine Leckage hindeuten könnten. Wenn beispielsweise Wasser aus einem Rohr austritt, verdunstet es und kühlt die Umgebung ab. Eine Wärmebildkamera zeigt diesen kühleren Bereich als farbliche Abweichung an. Die Wärmebildkamera zeigt den genauen Ort, an dem eine solche die Temperaturanomalie auftritt, und somit den wahrscheinlichsten Standort der Leckage. Anhand der Größe der Temperaturanomalie kann oft auf das Ausmaß der Leckage geschlossen werden. Die Untersuchung mit einer Wärmebildkamera ist zerstörungsfrei und verhindert beispielsweise einen Aufbruch von Wänden an nicht betroffenen Stellen

Feuchtigkeits- und Wasserschäden – Starkregen erhöht das Risiko deutlich

Feuchtigkeitsschäden in Gebäuden haben oft weitreichende Auswirkungen, die sowohl den Wert einer Immobilie als auch die Gesundheit der Bewohner beeinträchtigen können. Die Ursachen für solche Schäden sind vielfältig und reichen von undichten Dächern über aufsteigende Feuchtigkeit bis hin zu Problemen durch extremen Niederschlag, wie er in der jüngsten Vergangenheit immer wieder auftritt. Die Infrarot-Thermografie mit Wärmebildkameras bietet eine effektive Möglichkeit, solche Schäden frühzeitig zu erkennen und zu beheben. Durch die detaillierte Darstellung von Feuchtigkeitsverteilungen in Wänden und Decken lassen sich die Ursachen von Wasserschäden zuverlässig identifizieren, bevor sie zu (noch) größeren Problemen führen. Besonders in Zeiten von extremen Wetterereignissen wie Starkregen Hagelschauern ist diese Technologie ein unverzichtbares Werkzeug für Bauinspektoren und Sanierungsspezialisten.

Betrieb von Photovoltaikanlagen: Thermische Anomalien sicher erkennen

Die steigende Zahl von Photovoltaikanlagen auf den Dächern von Wohn- und Gewerbegebäuden bringt neue Herausforderungen mit sich. Wie alle technischen Systeme müssen auch Solarzellen und -module regelmäßig gewartet und auf ihre Funktionsfähigkeit überprüft werden. Installationsfehler, Witterungseinflüsse oder die natürliche Alterung der Komponenten können Defekte verursachen, die die Energieausbeute der Anlage deutlich beeinträchtigen. Wärmebildkameras bieten eine schnelle, präzise und sichere Methode, um thermische Anomalien in Photovoltaikanlagen zu erkennen. Zu den typischen Problemen, die mit Hilfe dieser Technologie identifiziert werden können, gehören sogenannte „Hotspots“, die durch defekte Zellen entstehen, sowie Probleme durch Verschattung oder defekte Bypass-Dioden. Hotspots können im schlimmsten Fall zu einer Überhitzung und Zerstörung des Moduls führen. Mit einer Wärmebildkamera lassen sich diese Risiken frühzeitig erkennen und beheben, bevor sie zu größeren Schäden führen.