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​Wärmepumpen können auch in älteren Gebäuden eine effiziente und kostensparende Heizlösung sein. Dies zeigt sich am Beispiel eines über 100 Jahre alten Hauses im Ruhrgebiet, das mit einer Wärmepumpe beheizt wird. Trotz des Alters des Gebäudes und ohne vorherige umfassende energetische Sanierung, abgesehen von doppelt verglasten Fenstern, konnte mit dem Einbau einer Wärmepumpe eine signifikante Reduktion der Heizkosten erreicht werden, die eine sehr gute Amortisationszeit verspricht.

Die Wärmepumpe, bestehend aus einer Außeneinheit mit 13 Kilowatt Leistung, einer Inneneinheit und einem Warmwasserspeicher, verteilt die Wärme über zwei Heizkreise. Nach einem Jahr Betrieb wurde eine Jahresarbeitszahl von 4,35 erreicht, was eine hohe Effizienz des Systems anzeigt. Dies wurde auch erreicht durch smarte Thermostate, die eine Einzelraumregelung ermöglichen.

Die Jahresarbeitszahl (JAZ) ist ein Maß für die Effizienz von Wärmepumpen über ein Jahr und berücksichtigt sowohl die Energiezufuhr (Strom) als auch die Energieerzeugung (abgegebene Wärme), indem das Verhältnis dieser beiden Größen gemessen wird.

Zur Berechnung der JAZ werden der Stromverbrauch der Wärmepumpe und die abgegebene Wärmemenge erfasst, typischerweise unter Anwendung der VDI-Richtlinie 4650 Blatt 1.

Verschiedene Faktoren beeinflussen die JAZ, darunter Vorlauftemperatur, Wärmequelle, Gebäudedämmung, Außentemperatur und individuelles Nutzungsverhalten; eine höhere JAZ deutet auf eine effizientere Wärmepumpe hin, was zu geringeren Stromkosten und CO2-Emissionen führt. Ein Beispiel: Ein Gebäude hat einen jährlichen Heizenergieverbrauch von 16.000 kWh. Um die Wärmepumpe zu betreiben, werden 4.000 kWh Strom eingesetzt. Die JAZ berechnet sich, indem der Heizenergieverbrauch durch den Stromverbrauch dividiert wird, entsprechend 16.000 kWh/4.000 kWh. Somit ergibt sich eine Jahresarbeitszahl von 4 für diese Wärmepumpe.

Die Heizkosten in dem Altbau konnten von 2.300 Euro jährlich auf 1000 Euro gesenkt werden, und durch die zusätzliche Nutzung einer Photovoltaikanlage sogar noch einmal auf 500 Euro halbiert werden.

Allerdings ist der Einbau einer Wärmepumpe in einem Altbau oft mit hohen Kosten verbunden, und es wird empfohlen, vorab eine fachkundige Beratung einzuholen und die notwendigen Dämmungsmaßnahmen vorher abzuschätzen. In vielen Fällen ist eine vorherige Sanierung und Dämmung des Gebäudes sinnvoll, um die Effizienz der Wärmepumpe zu steigern und eine ausreichende und wirtschaftliche Heizleistung zu gewährleisten. Typische Fragen in diesem Zusammenhang:

Wie lässt sich der Dämmzustand des Gebäudes verbessern? Inwiefern ist es möglich, Fenster, Türen, Wände und Decken zu dämmen? Ist es machbar, die Vorlauftemperatur der bestehenden Anlage zu senken, und gewährleistet dies dennoch eine ausreichende Beheizung der Räume? Gibt es Alternativen zum Austausch älterer Heizkörper durch Niedertemperatur-Heizkörper oder Flächenheizungen?