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Wer sein Eigenheim modernisiert, kann erhebliche Kosteneinsparungen durch geringeren Energieverbrauch erzielen. Seit Monaten ist ganz Deutschland im Bann der Wärmewende, angetrieben durch Gesetzgebungen wie das nationale Heizungsgesetz und die EU-Sanierungsrichtlinie, aber auch durch die hohen Energiepreise und die zunehmenden Auswirkungen der globalen Erwärmung. Deutschland steht vor der Herausforderung, Millionen von Gebäuden sanieren zu müssen, um Energie zu sparen oder Vorgaben zu erfüllen. Nach Expertenschätzungen müssen bis zu 16 Millionen Häuser zur Erreichung der Energieklasse D saniert werden, eine exakte Zahl kann niemand nennen. In Deutschland gibt es laut Statistischem Bundesamt rund 19 Millionen Ein- und Zweifamilienhäuser sowie 22,2 Millionen Mehrfamilienhäuser.

Die größte Sorge der Hausbesitzer sind dabei die Kosten, die in den letzten Jahren überdies sprunghaft angestiegen sind. Eine energetische Sanierung kann sehr teuer werden und viele einzelne Gewerke (Fenster, Dach, Außenwände, Heizung etc.) betreffen. Auch wenn ein Gutteil der zu erbringenden Sanierungsmaßnahmen mit staatlicher Förderung versehen ist, bleibt doch ein hohes Investitionsvolumen für den Hausbesitzer. Vor allem sehr alte Häuser mit Energieeffizienzklasse F oder G dürften nur mit hohem Aufwand zu sanieren sind. Andererseits besitzen solche Gebäude oftmals zwei Gebäudehüllen – eine äußere und eine innere. Die Hohlräume sind acht bis zehn Zentimeter breit und verantwortlich für den Verlust von relativ viel Wärme. Eine Isolierung dieser Hohlräume dauert nur wenige Tage und würde einmalige Kosten von etwa 5.000 Euro verursachen. Das Einsparpotenzial läge bei über 1.000 Euro pro Jahr, je nach Zustand des Hauses und des bisherigen Energieverbrauchs.

 Energieeffizienzklassen bei Gebäuden

A++: Extrem energieeffizient

A+: Sehr energieeffizient

A: Energieeffizient

B: Gut

C: Durchschnittlich

D: Unterdurchschnittlich

E: Schlecht

F: Sehr schlecht

G: Extrem ineffizient

Dieses Potenzial wird oftmals kaum beachtet. Energieberater fordern eine stärkere ganzheitlich Betrachtung des Gebäudezustands und nicht nur eine Fokussierung auf die Heizung und die Heizkörper. So häufen sich die Fälle, wo schnell und mit staatlichen Fördergeldern eine Wärmepumpe beschafft und installiert wurde, die aber dann bei einer nachträglichen Dämmung des Hauses schnell überdimensioniert ist. Ein ausgewogenes Sanierungskonzept unter Berücksichtigung aller relevanten Aspekte – Gesetzesvorgaben, Zustand des Hauses, Heizung, Entwicklung der Energiepreise und Verfügbarkeit der Energie, Nachhaltigkeit und klimatische Aspekte – verhindert voreilige und einseitige Investitionen und trägt stärker zur Energieeffizienz bei.